Geschäftsführerwechsel im Diakonischen Werk Marburg-Biedenkopf

Pfarrer Ulrich Kling-Böhm geht zum St.-Elisabeth-Verein

Von Iris Märte (Text) und Karl-Günter Balzer (Fotos)

Axel Henß (v.l.n.r.), Dekan Burkhard zur Nieden (2. Reihe), Claudia Brinkmann-Weiß, Ulrich Kling-Böhm

 

(Marburg) Zum Ende des Jahres 2019 wird Ulrich Kling-Böhm, Diakoniepfarrer und Geschäftsführer des Diakonischen Werks Marburg-Biedenkopf, seinen Posten verlassen. Sein neues berufliches Wirkungsfeld findet er im Vorstand des St.-Elisabeth-Vereins. Ab Januar 2020 tritt Pfarrer Sven Kepper seine Nachfolge als Geschäftsführer des Diakonischen Werks an. 

Kling-Böhm hinterlasse "ein gut bestelltes Haus", soweit das in diesen Zeiten im sozialen Bereich möglich sei, sagte Oberlandeskirchenrätin Claudia Brinkmann-Weiß bei seiner Verabschiedung in der lutherischen Pfarrkirche St. Marien in Marburg, zu der viele Gäste erschienen waren. Sie dankte ihm für sein Engagement und für die Profilierung der Kreisdiakonie: "Diakonie sollte stets sichtbar und wahrnehmbar bleiben." Als Geschäftsführer des Diakonischen Werks habe Kling-Böhm sechs turbulente Jahre hinter sich gebracht, so die Oberlandeskirchenrätin. Neben den sich stets verändernden Nöten der Menschen und politischen Rahmenbedingungen, fiel in seine Amtszeit zudem die Fusion der beiden zuvor im Landkreis Marburg-Biedenkopf tätigen Diakonischen Werke. Dieser Prozess erforderte es nicht nur, innere Strukturen neu zu schaffen, sondern war auch insofern eine spannende Aufgabe, weil die beiden Diakonischen Werke unterschiedlichen Landeskirchen angehörten. 

Dekan Burkhard zur Nieden führte als Moderater durch die Veranstaltung und streute dabei interessante Details über die Marburger Geschichte ein. Er sagte, es sei Kling-Böhm gelungen, Diakonie in ihrer Unterschiedlichkeit zu entfalten und gleichzeitig die Mitarbeitenden an den verschiedenen Standorten näher zusammen zu bringen. 

Wie wichtig eine wertschätzende Grundhaltung gegenüber allen Menschen für ein gutes gesellschaftliches Miteinander ist, führte Kling-Böhm in seiner Predigt aus. Mit Hilfe des Römerbriefs von Paulus und in Anlehnung an ein Lied des Duos Rosenstolz erklärte er: "Lass es Liebe sein! Oder vielleicht besser: Lass es zu Liebe werden. Liebe ist alles, was wir haben!" Er unterstrich, dass Liebe wehrhaft, stark und kräftig sein müsse, um gegen Ausgrenzung, Hass und Lüge ein Gesicht zu zeigen. "Und ich bin dankbar, dass ich das erleben durfte", so der scheidende Diakoniepfarrer. Nicht nur in kirchlichen Zusammenhängen, sondern auch auf politischer Ebene, in Ämtern und bei Mandatsträgern, seien ihm immer wieder Menschen begegnet, die bereit waren Verantwortung anzunehmen. "Ich wünsche uns, dass wir da miteinander auf einem guten Weg bleiben und manche Wege noch besser werden", sagte Kling-Böhm. 

Marian Zachow, erster Beigeordneter des Landkreises Marburg-Biedenkopf und Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies lobten die konstruktive und produktive Zusammenarbeit mit Kling-Böhm, aus der verlässliche Vereinbarungen hervorgegangen seien. Sie hoben vor allem dessen Haltung gegenüber den Menschen hervor, mit der er gezeigt habe, wie sehr er Diakonie lebe. Die beiden Vorstandsmitglieder des Diakonischen Werks Marburg-Biedenkopf würdigten Kling-Böhms Einsatz während der vergangenen sechs Jahre ebenfalls. Pfarrer Axel Henß bezeichnete die Aufgaben, denen sich Kling-Böhm stellen musste als herausfordernd, belastend uns Sinn stiftend zugleich. Helmut Giebeler erklärte, Kling-Böhms Wechsel sei gut für den St.-Elisabeth-Verein, aber ein Verlust für das Diakonische Werk. Zum Abschluss überbrachten die drei Fachbereichsleiter, Frank Harries, Helmut Kretz und Dieter Schmitz, die Grüße der Mitarbeitenden und überreichten einen Präsentkorb. Dann zeigten sie einen kurzen Filmbeitrag, in dem sich die Mitarbeitenden aller Abteilungen auf äußerst humorvolle Weise von ihrem Chef verabschiedeten und hatten damit bei allem Abschiedsschmerz die Lacher auf ihrer Seite. 

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