Zeichen setzen für ein gerechtes Europa

 

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) eröffnet 21. Aktion "Hoffnung für Osteuropa" in Marburg

 

Von Karl-Günter Balzer

Podiunsdiskussion: Pfr. Guiseppe Platone (Mailand/Italien), Prof. Dr. Sándor Fazakas, Janka Adameova, Pfr. Ingmar Kurg, Moderator Pfr. Oliver Uth (Foto: Karl-Günter Balzer)
Podiunsdiskussion: Pfr. Guiseppe Platone (Mailand/Italien), Prof. Dr. Sándor Fazakas, Janka Adameova, Pfr. Ingmar Kurg, Moderator Pfr. Oliver Uth (Foto: Karl-Günter Balzer)

Marburg. Seit zwanzig Jahren werden von der Spendenaktion der Evangelischen Kirchen soziale Projekte in Ost- und Mitteleuropa unterstützt. Am vergangenen Sonntag (09.03.) wurde in der Lutherischen Pfarrkirche in einem feierlichen Gottesdienst die 21. Aktion eröffnet.

 

Bischof Prof. Dr. Martin Hein konzentrierte sich in seiner Predigt auf die derzeit angespannte Lage in der Ukraine und insbesondere auf der Halbinsel Krim. Eindringlich mahnte Hein zum Frieden. Es dürfe nicht sein, dass Machtinteressen mit militärischer Gewalt durchgesetzt würden. Der einzige Weg zu einem dauerhaften Ausgleich sei der Weg des Friedens. Kritiker, die meinten, mit der Bergpredigt könne man keine Politik machen, hielt Hein entgegen: „Ohne die erst recht nicht!“. Im Blick auf die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ hielt Hein fest: „Wir gehören in Europa zusammen. Wir stehen solidarisch füreinander ein.“

 

Dass diese Hilfe noch immer nötig ist, vielleicht sogar dringender als noch vor einigen Jahren, das wurde in den Referaten und einer Podiumsdiskussion deutlich, die im Rahmen eines Fachtages bereits am Samstag gehalten wurden. Eindringlich schilderten Pfarrer Ingmar Kurg aus Estland, Janka Adameova aus Tschechien und Prof. Dr. Sándor Fazakas aus Ungarn die sozialen Nöte in ihren Ländern. Arbeitslosigkeit, Armut, eine fehlende Solidarität zwischen den Menschen sind nach dem Zusammenbruch der Planwirtschaft verbreitet. Es hat große Enttäuschungen über einen ausbleibenden wirtschaftlichen Aufschwung gegeben. Fremdenfeindlichkeit, Hass auf Minderheiten, häusliche Gewalt, HIV-Infektionen, Drogen- und Alkoholsucht haben zugenommen und betreffen insbesondere junge Menschen.

An dieser Stelle möchte die Spendenaktion „Hoffnung für Osteuropa“ helfen. Wie dies praktisch geschieht, wurde durch die Vorstellung einiger Projekte deutlich. So engagiert sich zum Beispiel die Stiftung Prijateli („Freunde“) für Straßenkinder in Sofia in Bulgarien. Durch ein Netzwerk von Pflegefamilien wird Kindern eine Alternative zu Heimen, Armut, Kriminalität und dem Leben auf der Straße ermöglicht.

 

Die 21. Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ wurde eröffnet von der Ökumenedezernentin der EKKW, Oberlandeskirchenrätin Dr. Ruth Gütter. Veranstalter der landeskirchenweiten Aktion, die auch in 12 weiteren evangelischen Landeskirchen in Deutschland durchgeführt werden, sind neben der EKKW und dem Kirchenkreis Marburg, das Gustav-Adolf-Werk, der Evangelische Bund und der Martin-Luther-Bund. Auch die Vertreter des Diakonischen Werkes von Kurhessen-Waldeck, das bisher die Aktion weitgehend verantwortet hatte, waren zahlreich erschienen.  Ab 2015 wird die Aktion mit der Evangelischen Kirche von Hessen-Nassau gemeinsam durchgeführt. (10.03.2014)

 

Das Spendenkonto der Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ ist das Konto 3000 bei der Evangelischen Kreditgenossenschaft Kassel (BLZ 520 604 10). Stichwort: HfO 2014.

Oder: IBAN: DE33520604100000003000; BIC: GENODEF1EK1, Projekt: AO 3120000000

Bildgalerie (alle Fotos: Karl-Günter Balzer)