„Wie wird es angenommen?“

 

Landrätin Kirsten Fründt besucht das Diakonische Werk Oberhessen

 

Von Karl-Günter Balzer

Vor der Zentrale des DWO Helmut Kretz (vlnr.), Landrätin Kirsten Fründt, Diakoniepfarrer Ulrich Kling-Böhm, Simone Söhrlich (Fotos: Karl-Günter Balzer)
Vor der Zentrale des DWO Helmut Kretz (vlnr.), Landrätin Kirsten Fründt, Diakoniepfarrer Ulrich Kling-Böhm, Simone Söhrlich (Fotos: Karl-Günter Balzer)

Marburg. Mit den meisten Bürgermeistern könne man gut zusammenarbeiten, stellte Ulrich Kling-Böhm fest. Und dass sich der Diakoniepfarrer auch auf eine gute Zusammenarbeit mit der neuen Landrätin Kirsten Fründt freuen kann, das wurde schnell bei ihrem Antrittsbesuch im Diakonischen Werk Oberhessen (DWO) klar. Interessiert und fachkundig fragte Fründt während des Rundgangs in der Zentrale des DWO nach und würdigte die vielfältige sozialdiakonische Arbeit, die zahlreichen Menschen Beratung und Hilfe gibt.

 

Neben der allgemeinen Sozialberatung, dem Kleiderladen, der Gesundheitsberatung für Frauen und Müttergenesung gibt es zum Beispiel die Tagesanlaufstätte für obdachlose Menschen und die psychologische Beratungsstelle für Ehe-, Familien-, Lebens- und Erziehungsberatung. Insbesondere die relativ neuen Beratungszweige für Glücksspielabhängige  und Mediensüchtige, die von Simone Söhrlich, der Leiterin der Sucht- und Drogenberatungsstelle vorgestellt wurden, fanden das Interesse der Landrätin.

 

Kling-Böhm machte deutlich, dass diese breite diakonische Arbeit für ihn eine Form von gelebten Christentums sei. Neben der kirchlichen Finanzierung würdigte der Diakoniepfarrer ausdrücklich die Mitfinanzierung durch den Landkreis , die Städte Marburg und Stadtallendorf, sowie weitere Gemeinden.

 

Einen besonderen Raum in der gegenwärtigen Situation nahm die Beratung von Flüchtlingen und Asylsuchenden ein. Sie wird zur Zeit alleine aus Kirchensteuermitteln getragen. „Das tut uns finanziell weh, ist uns aber inhaltlich sehr wichtig“, stellte Kling-Böhm fest. Mit der Landrätin war es sich einig, dass es für ratsuchende Menschen viel leichter sei, eine kirchliche Einrichtung aufzusuchen als eine staatliche.

 

Neben Marburg hat das DWO zur Zeit noch Beratungsstellen in Stadtallendorf und Kirchhain. Dass demnächst noch eine weitere Region im Landkreis dazu gehören wird, machte Helmut Kretz, Leiter des Diakonischen Werkes Biedenkopf-Gladenbach, deutlich. „Wir sind verlobt!“ – mit diesen Worten stellte Kretz die derzeitige Situation dar. Denn seine Einrichtung, die zur Evangelischen Kirche von Hessen-Nassau gehört, wird demnächst dem Zweckverband des DWO beitreten, das zur Evangelischen Kirchen von Kurhessen-Waldeck gehört. Für Laien mag das verwirrend sein und kirchenrechtlich wird es zur Zeit gelöst. Für Landrätin Kirsten Fründt ist es sicherlich einfacher, mit einem Gegenüber zusammenzuarbeiten. (20.03.2014)

Freude auf die künftige Zusammenarbeit bei Diakoniepfarrer Ulrich Kling-Böhm (2. v. l.) und Helmut Kretz. Landrätin Kirsten Fründt (l.) und Simone Söhrlich finden es auch gut.
Freude auf die künftige Zusammenarbeit bei Diakoniepfarrer Ulrich Kling-Böhm (2. v. l.) und Helmut Kretz. Landrätin Kirsten Fründt (l.) und Simone Söhrlich finden es auch gut.