Marburg-Michelbach. Ein Feuerwerk an Ideen. Die Augen blitzen. Katrin Rouwen hat sich Gedanken gemacht, wie Gottesdienste gefeiert werden könnten, in denen sich kleine und große Menschen wohl fühlen. Nein, keine Familiengottesdienste im traditionellen Sinne sind gemeint. Alle Generationen  feiern gemeinsam  eine Liturgie mit vertrauten Elementen ohne über- oder unterfordert zu werden. Aber warum  im Verkündigungsteil nicht auch für die Erwachsenen einmal andere Formen. Predigt ja – aber es muss ja nicht jedesmal sein. Wie wäre es z. B. mit einen Smalltalk mit dem Pfarrer. Oder eine Power-Point-Vorführung, oder …?  Und das alles natürlich zu einer menschenfreundlichen Zeit, die einer Familie erlaubt, zunächst miteinander am Sonntag zu frühstücken.

Insbesondere um die Kinder und um ihnen angemessene Formen des Gottesdienstes möchte sich die 37-jährige Pfarrerin kümmern. Erfahrung bringt sie schon reichlich mit. Seit 2007 war Rouwen  im Sprengel Hanau mit halber Stelle Beauftragte für den Kindergottesdienst. Zugleich war sie Pfarrerin der Kirchengemeinde Buchenau im Kirchenkreis Fulda. Bereits seit Juni ist sie nun auf halber Stelle die Beauftragte für Kindergottesdienst im Sprengel Waldeck und Marburg. Ein vertrautes Arbeitsfeld also.

Am Samstag, dem 26. Oktober um 15.00 Uhr wird Pfarrerin Katrin Rouwen durch Propst Helmut Wöllenstein in einem feierlichen Gottesdienst in der Stadtkirche in Bad Wildungen in ihr Amt eingeführt. Dabei wird sie auch von ihrem Team aus der Arbeitsstelle für Kindergottesdienst begleitet. Gemeinsam mit diesem Team erarbeitet sie den vierteljährlichen Kindergottesdienstbrief, der auf über 80 Seiten Modelle, Texte und Ideen für den Gottesdienst mit den Kleinen zur Verfügung stellt.

Die Gemeinden im Sprengel dürfen sich auf eine engagierte Pfarrerin freuen, die sicherlich viele Impulse und Ideen für die Gottesdienste mit Kindern einbringen wird. Als ausgebildete Spiel- und Theaterpädagogin hat sie einen gut gefüllten Handwerkskorb  zur Verfügung. Spiele, Gebete, liturgische Elemente des Kindergottesdienstes sind darin in großer Auswahl vorhanden. All dies bietet sie den Gemeinden an. Insbesondere die Musik spielt eine große Rolle bei Katrin Rouwen. Schon in Schule und  Studium  hat sie in verschiedenen Musicals mitgesungen und gespielt, auch selbst inszeniert. Jetzt ist es kein Problem, auch mal zur Not am Telefon ein neues Lied einzustudieren. „Es muss ja nicht gerade ein Abendlied sein“, fügt sie lächelnd hinzu.

Warum dieses Engagement für den Kindergottesdienst? Rouwen erklärt es so: „Er ist mir wichtig, weil Kinder ein Recht auf ihnen gemäße Gottesdienste haben. Außerdem nehmen Gemeinden mit dem Kindergottesdienst ihre Taufverantwortung wahr. Und was mir besonders wichtig ist: Im Kindergottesdienst geht es nicht um Leistung. Das ist ein grundlegender Unterschied zur Schule oder manchmal schon zum Kindergarten.“

Eine Möglichkeit, die Pfarrerin näher kennenzulernen besteht im Anschluss an den Einführungsgottesdienst. Nach Kaffee und Kuchen lädt sie zusammen mit Pfarrerin Andrea Braner und Pfarrerin Susanne Fuest zu einem Workshop ein. Kreatives rund um Advent und Weihnachten soll dort entwickelt werden. Rouwen setzt sich mit einem der häufigsten Probleme bei der Einübung von Krippenspielen auseinander. „Sprich doch mal lauter!“  - wer hätte das nicht beim Einüben oder bei der Aufführung eines Krippenspieles schon mal gesagt oder gedacht. Rouwen will mit Übungen und Spielen der Verständlichkeit und der Freude an der Aufführung helfen.