Hilfe beim Studieren unter geänderten Bedingungen

 

 

20 Jahre Studienhaus der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck  (EKKW) in Marburg 

 

Von Karl-Günter Balzer

Festgottesdienst in der Lutherischen Pfarrkirche St. Marien (Foto: Karl-Günter Balzer)
Festgottesdienst in der Lutherischen Pfarrkirche St. Marien (Foto: Karl-Günter Balzer)

Marburg. Am Anfang gab es viele Bedenken, Sorgen und sogar Ängste. Als vor 20 Jahren das Studienhaus der EKKW in Marburg gegründet wurde, da sorgte sich der Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität um die Freiheit der Lehre und um Konkurrenz in der Studienbegleitung. Aus den Gemeinden und Einrichtungen wurde kritisch nach den Kosten gefragt. Und die Studierenden fürchteten sich vor kirchlicher Kontrolle. „Der Anfang war spannend“, stellte Oberlandeskirchenrat Eberhard Stock, zugleich erster Studienleiter bei der Gründung der Einrichtung,  in seinen Erinnerungen fest.

 

Es ist alles ganz anders gekommen. Das wurde bei den gestrigen Jubiläumsfeierlichkeiten in der Lutherischen Pfarrkirche St. Marien, im Philipp-Melanchton-Haus und dem dazwischen liegenden Pfarrhof deutlich. Längst ist das Studienhaus angekommen und wird angenommen. In Kursen und Workshops und bei Probeklausuren wird das Studium vertieft, werden Prüfungen vorbereitet, verfliegt die Angst vor Versagen. Propst Helmut Wöllenstein lobte in der Festpredigt, dass das Studienhaus durch Beratung und Begleitung die Studierenden auch zum sozialen Lernen in den künftigen Arbeitsfeldern in Schule und Kirche ermutige.

 

Die Situation, in der das Studienhaus arbeitet, habe sich seit 1994 grundlegend geändert. Darauf machte Dr. Regina Sommer, Ausbildungsreferentin der EKKW, aufmerksam. Habe man damals noch mehr Theologiestudenten gehabt als man meinte, in den Pfarrberuf übernehmen zu können, sei man heute in der Situation, um Nachwuchs werben zu müssen. „Wir haben Interesse an gut ausgebildeten und kritischen Studierenden und Mitarbeitern“, fasste Sommer die Erwartungen an Universität und Studienhaus zusammen.

 

Auf die gute Zusammenarbeit mit der Universität wies Oberlandeskirchenrat Dr. Stock hin, indem er feststellte: „Die evangelische Kirchen brauchen die wissenschaftliche Theologie“. Und im Blick auf die anwesenden Studierenden ergänzte er: „Wir brauchen Sie in der Kirche“. Dass die Zusammenarbeit auch von Seiten der Universität mittlerweile überaus positiv gesehen wird, wurde in dem Grußwort von Prof. Dr. Marcel Saß deutlich, der insbesondere die gute Zusammenarbeit bei der Ausbildung angehender Religionslehrer würdigte.

 

Der derzeitige Leiter des Studienhauses, Dr. Gerhard Neumann, der die Veranstaltung zusammen mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Peter Schüz moderierte, lud nach den vielen gut zu hörenden Worten auf den Pfarrhof ein. Dort sang in einem kulturell-theologischen Programm der Chor der Evangelischen Studierendengemeinde, Poetry-Slammer Bo Wimmer begeisterte mit seinen Textbeiträgen und Neumann selbst trug einen Geburtstags-Limerick vor. (07.07.2014)

Bildgalerie (alle Fotos: Karl-Günter Balzer):