Reformation 2017 – Die Gesetzlosen

 

Tanzperformance über Martin Luther und die Reformation

 

Von Karl-Günter Balzer

 

Korbach. Ein bewegendes Stück. Im wahrsten Sinne des Wortes. Da ist viel Bewegung in dieser Performance. Choreographien, die kraftvoll und schnell über die Bühne dahinrauschen. Und die immer wieder zu starren Aufstellungen einfrieren.  Es sind starke und intensive Bilder, die anrühren und bewegen. Kaum zu glauben, dass die Tänzerinnen durch die Bank Laien sind.

 

Sie alle folgten einem Aufruf von Ursula Nobiling. Eine Tanzperformance über Martin Luther und die Reformation sollte es werden. 16 Frauen aus dem Raum Korbach ließen sich auf das Unterfangen ein und folgten der Einladung der diplomierten Tanzpädagogin Nobiling. Seit November 2016 proben die Frauen unter ihrer Anleitung und entwickelten 15 Szenen aus dem Leben Luthers und den Ereignissen der Reformationszeit. Getanzt wird zu Musik aus unterschiedlichsten Zeiten, reicht von Renaissance über Klassik und Tango bis in die Gegenwart.

 

Mittelalterliches Treiben entsteht vor den Augen des Publikums.  Verführungen, Ängste, Heilsversprechen werden eindrucksvoll in Szene gesetzt. Und dann taucht plötzlich eine Schachtel Pralinen auf, andere Gegenstände und Anklänge aus der Gegenwart folgen. Sie zeigen, dass das Ganze nicht einfach in einer fernen Zeit wichtig war, sondern eine unmittelbare Bedeutung für die Menschen auch in unserer Zeit hat.

 

„Es ist kein Kostümschinken, der der historischen Belehrung  dient“, stellt Dr. Jürgen Römer klar. Römer als Historiker und Pfarrer Klaus Nobiling, als Theologe waren zunächst nur als Berater für die Tanzperformance hinzugezogen worden. Doch dann entwickelten die beiden kurze schauspielerische Zwischenszenen, die das Stück vorantreiben, gliedern, Hinweise geben, die das tänzerische Geschehen einzuordnen helfen. Dabei schlüpft Römer in die Rolle eines durchaus cholerischen und lauten Luthers, während Nobiling den sensiblen und vorsichtigen Melanchton gibt. „Es wird ein unterhaltsamer Abend, an dem auch der Humor nicht zu kurz kommt“, verspricht Jürgen Römer. (10.04.2017).

 

 

Sieben Aufführungen sind geplant:

 

21.04.  20.00 Uhr        Kulturhalle Wolfhagen

 

22.04.  20.00 Uhr        Stadthalle Korbach

 

23.04.  16.00 Uhr        Waggonhalle Marburg

 

12.05.  20.00 Uhr        Wandelhalle Bad Wildungen

 

14.05.  16.00 Uhr        Bürgerhaus Bad Arolsen

 

20.05. 20.00 Uhr        Ederberglandhalle Frankenberg

 

31.10.  20.15 Uhr        TIF Kassel

 

Bildergalerie (alle Fotos: Karl-Günter Balzer)