„Zeigen, wer wir sind und was wir lieben“

 

Menschen aus 15 Gemeinden feiern Gottesdienst im Freien

 

 

Von Karl-Günter Balzer

Foto: Karl-Günter Balzer
Foto: Karl-Günter Balzer

Ernsthausen. Geschätzt waren es drei Tropfen Regen, die pünktlich um 11.00 Uhr fielen. Der Blick ging  sorgenvoll zum dunkel verhangenen Himmel - es blieb trocken. Und nachdem noch Wanderer und Radfahrer als letzte „Zufallsgäste“ in einem kleinen Anspiel begrüßt wurden, konnte Pfarrer Matthias Weidenhagen auch die anderen 250 Menschen willkommen heißen. Sie kamen aus Albhausen, Bracht, Burgholz, Emsdorf, Ernsthausen, Halsdorf, Hatzbach, Hertingshausen, Josbach, Langendorf, Rauschenberg, Schwabendorf, Wohra, Wolferode und der Wolfskaute. Und sie hatten sich zum ersten gemeinsamen Gottesdienst an dem idyllischen Teich bei Ernsthausen versammelt.

 

So war es am gestrigen Sonntag. Vorrausgegangen war der Zusammenschluss der Pfarrerinnen und Pfarrer aus den genannten Gemeinden zu einer Regionalkonferenz. Pfarrer Hardy Rheineck erläuterte, dass dort die Idee entstanden sei, einen gemeinsamen Gottesdienst im Freien zu feiern. Schnell waren etwa 20 ehrenamtliche Mitarbeiter aus den Gemeinden gewonnen und die Idee wurde in die Tat umgesetzt. Und es hat sich gelohnt: Ein schöner und fröhlicher Gottesdienst wurde gefeiert.

 

In einer Dialogpredigt machten sich Pfarrerin Kathrin Wittich und Pfarrer Dierk Brüning Gedanken über ein zeitgemäßes Verständnis von Mission. „Wir sollten ganz einfach zeigen, wer wir sind und was wir lieben“, stellt Wittig wiederholt fest und Brüning ergänzte, dass es darum gehe, mit Worten und mit Liebe Menschen für den Glauben zu gewinnen. Einig waren sich die beiden in der Ablehnung von Druck und Angst. Das widerspreche dem Evangelium, zu dem auch die Achtung der Freiheit eines jeden Menschen gehöre.

 

Pfarrerin Anja Fülling zeigte sich überzeugt, dass es in den beteiligten Gemeinden vieles gäbe, auf das man stolz sein dürfe. Auf Zetteln schrieben die Feiernden ihre entsprechenden Erfahrungen aus den Heimatgemeinden auf. Dass Fülling durchaus recht mit ihrer Vermutung hatte, zeigte sich an einer Fülle von Zetteln, die farbenfroh an einer Wäscheleine im Wind flatterten.

 

 

Kräftig war der Gesang der zusammengewürfelten Gottesdienstgemeinde. Unter dem lebhaften Dirigat von Nina Knostmann spielte ein aus den Gemeinden zusammengesetzter Posaunenchor auf. Schließlich zeigte sich sogar wieder die Sonne. Und zahlreiche Besucher nutzten die Atmosphäre für ein Schwätzchen bei Würstchen und kalten Getränken. (21.07.2014)

Bildgalerie (alle Fotos: Karl-Günter Balzer)